Vita

Peter Kees I Concept Art

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Der Journalist Arnd Wesemann im Gespräch mit dem Botschafter Arkadiens, S.E. Peter Kees (2010)



AW Guten Abend, meine sehr verehrten Damen und Herren. Ich darf Sie herzlich begrüßen zum ersten öffentlichen Ersatzfernsehen, TV REAL, Fernsehen ohne Fernsehen, ohne Kameras und Übertragung, um real zur Kenntnis genommen zu werden ... So begann Peter Kees jahrelang seine Live-Sendung TV REAL in diversen Berliner Institutionen und Galerien. Heute hab ich ihm das Mikrofon aus der Hand genommen, wir haben für einen Moment die Plätze getauscht. Mein Nachbar hatte damals Menschen aller Couleur mit einer unglaublichen Neugierde befragt. Danach wurde Peter Kees geadelt zu Seiner Exzellenz, dem Botschafter von Arkadien. Heute als Botschafter, Seine Exzellenz, sind Sie mit völlig neuen Verpflichtungen konfrontiert. Welchen eigentlich?


PK Es ist richtig, 2006 wurde ich zum Arkadischen Botschafter in Berlin berufen. Mit diesem Amt verknüpfen sich in erster Linie die üblichen repräsentativen und diplomatischen Aufgaben. Neben diesem diplomatischen Feld gilt es auch, kulturelle Veranstaltungen wie beispielsweise den arkadischen Nationalfeiertag auszurichten


AW Wann ist der Arkadische Nationalfeiertag?


PK Der liegt jedes Jahr anders. Im Grunde haben wir täglich arkadische Nationalfeiertage, denn es ist nicht so wie in anderen Ländern, dass es ein bestimmtes historisches Datum gibt, zu dem es einen bestimmten Feiertag gibt. Das Feiern liegt den Arkadiern natürlich näher als anderen Ländern dieser Welt. Übrigens, was ich manchmal auch tun muss, ist, mich mit Visa-Angelegenheiten zu beschäftigen. Und mit Asylanträgen.


AW Haben Sie viel zu tun?


PK Immer. Wir haben ja Vertretungen beispielsweise in Havanna, es gibt ein Konsulat in Weimar, es gibt eine Botschaft in Neapel. Gerade wird eine Vertretung in Bratislava eingerichtet. Wir müssen ständig vergrößern. Und die Leute stehen Schlange, um ein Visum zu beantragen.


AW Sie haben eine Botschaft in Havanna auf Kuba gegründet. Wie lustig fand das Fidel Castro?


PK Das weiß ich nicht genau. 2006 eröffneten wir auf der Havanna Biennale eine arkadische Vertretung. Dort gibt es natürlich eine Visastelle, was auch heikel ist. Anders als beispielsweise in Neapel, gibt es in Kuba einen regelrechten Run auf Visa. Zum Teil haben wir täglich Hunderte von Visananfragen. Sie kennen ja die politische Situation – jeder will ein Visum haben. Die Reisefreiheit in diesem Land ist eingeschränkt. Selbstverständlich hat eine arkadische Vertretung dort eine andere politische Dimension, als beispielsweise in Weimar oder Berlin.


AW Was muss ich tun, um ein Visum zu erhalten?


PK Sie wissen, das Glück ist immer und überall. Man muss, wie bei jeder anderen Botschaft auch, einen Antrag ausfüllen, in dem man verschiedene Fragen beantwortet. Meine Botschaftsmitarbeiter und ich werden dann auswählen, ob jemand ein Visum für Arkadien erhält oder nicht.


AW Wie willkürlich ist das denn?


PK Nein, natürlich nicht willkürlich.


AW Sie nannten eben das Wort Glück...


PK Glück ist immer etwas Flüchtiges. Aber wenn Menschen ein Visum oder Asyl für Arkadien beantragen, steckt die Idee des Glücks bzw. die Sehnsucht nach Glück dahinter. Wenn man so will, ist die arkadische Vertretung eine Vertretung des Glücks oder der Sehnsucht nach Glück.


AW Die alte Geschichte


PK Richtig, denn Arkadien ist ein sehr alter Topos, der sich seit mehr als 2000 Jahre durch die europäische Kulturgeschichte zieht. Das fängt literarisch bei Vergils Hirtengedichten an, in denen der arkadische Gedanke – auch wenn er älter ist – das erste Mal niedergeschrieben wurde. Arkadien gibt es ja wirklich, es ein Landstrich auf dem Pelepones, ein Mittelgebirge. Städter besuchten dieses von Hirten bewohnte Areal und sehnten sich danach, so zu leben wie die Hirten – es war ein Gegenentwurf zur Verderbtheit der Zivilisation, der sich durch die ganze europäische Kunst- und Kulturgeschichte hindurchzieht und an verschiedenen Punkten, an verschiedenen Momenten in unterschiedlicher Interpretation immer wieder hochkommt. Ich habe Vergil genannt. Arkadien gibt zu anderen Zeiten, in der Malerei des 17.Jahrunderts beispielsweise kann man Poussin stellvertretend nennen. Auch die Gartenarchitektur entsteht aus dem arkadischen Gedanken. Es ist, wenn man so will, etwas Paradiesisches.


AW Etwas Utopisches?


PK Arkadien ist nicht einfach eine Utopie. Es ist real, genauso wie ich hier real bin. Sie reden nicht mit einer utopischen Figur, sondern mit dem Botschafter Arkadiens.


AW Dann müssen Sie ja ziemlich glücklich sein...


PK Das bin ich auch... Sonst noch Fragen?


AW Wir haben doch grad erst angefangen ... Jeder ist seines Glückes Schmied, Ich meine, das war mal irgendwie ein eher rechter Satz. Gilt der auch bei ihnen?


PK Ist das ein rechter Satz? Dann hoffe ich: heute nicht mehr. Arkadien ist, wenn man so will eine Idee, die etwas mit Grenzenlosigkeit, die etwas mit Vision, mit Utopie zu tun hat. Ich habe zwar die historischen Grundlagen skizziert, davon gesprochen, dass die Idee Arkadiens auf diesen realen griechischen Gebirgszug zurückgeht, aber letztendlich ist Arkadien etwas Inneres. Jeder Mensch hat irgendwo ein Stückchen Utopie, ein Stückchen Vision, ein Stückchen Idee in sich – und das zu leben, heißt: arkadisch zu leben. Als ich eben antwortete, wenn auch etwas ironisch, dass ich glücklich sei: Natürlich bin ich glücklich und ich bin es zugleich wieder nicht. Das ist genauso, wie die Frage nach dem Tod. Et in Arcadia ego heißt, auch der Tod ist in Arkadien anwesend. Es ist etwas, dass unser Leben ausmacht, wir alle sind moribund. Die Erkenntnis, das Bewusstsein darüber, dass wir irgendwann sterben werden, trifft uns. Deshalb versuchen wir alle in irgendeiner Form damit umzugehen. Genau das ist die größte Grenze, die dieses Leben hat: der Tod. Was die Asylfrage angeht: wahrscheinlich ist sie auch nur eine Grenze. Also was bleibt? Machen wir Kunst und schaffen irgendetwas, das über Jahrhunderte, vielleicht über Jahrtausende wahrgenommen wird? Schreiben wir etwas oder versuchen, in medizinischen, biologischen, technischen Fragen Unsterblichkeit zu erlangen? Unsere durchschnittliche Lebensdauer wird immer länger. Auch ein Aufstand gegen die eigene Sterblichkeit, gegen die Grenze.


AW Aber die Grenzen, sagten Sie eben, ist sehr leicht zu überwinden: als das von der Stadt aus gesehen im Pelepones Liegende. Das stünde für das bessere Leben.


PK So gibt es offensichtlich zu jeder Zeit Menschen, die in ihren Gesellschaftsformen, mit ihren Lebenssituationen nicht zufrieden, nicht glücklich sind und sich nach etwas anderem sehnen. Deswegen habe ich diesen antiken Topos aufgegriffen. Denn bereits in der Antike und darüber hinaus gab es Menschen, die offensichtlich, so wie es ist, nicht leben wollten. Und das zieht sich auch unabhängig von gesellschaftlichen Systemen wie ein roter Faden durch die Geschichte. Es gibt immer Menschen, die sich nach einem anderen Dasein sehen.


AW Künstler?


PK Nicht nur, aber auch. Kunst ist natürlich etwas, das versucht, Grenzen zu sprengen, mitunter andere Lebensmöglichkeiten aufzeigen will, andere Fragen stellt. Ich will das mal ganz einfach herunterbrechen: Man kommt auf diese Welt, steht da und denkt sich: So hab ich sie mir nicht ausgesucht. Und jetzt – ich hab gerade die Grenze des Todes genannt – jetzt gibt es unendlich viele Grenzen, die vielleicht für jeden anders sind. Der eine zahlt seine Miete gern, der andere nicht. Ich meine das nicht aus ökonomischen Gründen, sondern von einem prinzipiellen Gedanken her. Es wäre doch schön, wenn wir Menschen einfach hier leben könnten, ohne das wir dafür etwas bezahlen müssen. Die Frage habe ich oft gestellt. Warum können wir nicht einfach erst mal so sein? Und So-Sein heißt: Wir brauchen Essen und Trinken und wir brauchen ein Dach über dem Kopf. Dafür sollen wir arbeiten. Warum aber können wir nicht erst mal für das So-Sein einfach so sein? Das ist doch eine Frage.


AW Ein Leben ohne Geld?


PK Natürlich leben wir in einer ökonomisierten Gesellschaft. Ohne das zu verurteilen, kann man zumindest die Frage stellen, ob das so sein muss? Ich erlebe hier eine Grenze und kann doch mal schauen, wie weit ich mit dem Kopf gegen diese Mauer rennen kann. Oder kann ich es da am Ende weitergehen? Was passiert, wenn ich eine Grenze überschreite? Ich kann natürlich nicht jede Grenze überschreiten. Wie gesagt, die Grenze des Todes nicht.


AW Sie haben ja, wohl schon auf dem Weg zur Würde des Botschafters, den damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder gebeten, Ihnen für Ihre Aktivitäten als Demokrat 89 523 Euro inklusive Mehrwertsteuer zu zahlen. Dem damaligen Bahnchef Hartmud Mehdorn wurde für die missbrauchte Lebens- und Arbeitszeit, die Ihnen durch die Deutsche Bahn entstanden ist, eine Rechnung über 95 671 Euro in Rechnung gestellt. Tatsächlich ist ein Bruchteil davon sogar bezahlt worden, mit einem Scheck von zehn Euro, glaube ich.


PK Mehdorn hat mich wissen lassen, er bezahle natürlich meine Rechnung, aber er glaube, ich hätte das Komma falsch gesetzt. Geld ist eine relative Größe. Das Projekt, auf das Sie anspielen, ist die Ich-AG. Damals hatte Peter Hartz diese sogenannte Ich-AG eingeführt, um mehr Menschen im Arbeitsmarkt zu etablieren. Man förderte ihre Selbstständigkeit. Wer mitmachte, bekam eine zeitlang gewisse Zuschüsse und dann sollte alles von selbst laufen. Vielleicht wollte man nur die Arbeitslosenzahlen verschönern. Jedenfalls habe ich diese Wortschöpfung wortwörtlich genommen. Für mich hieß Ich-AG: ich lebe, also bin ich. Ich stellte Rechnungen für mein bloßes Dasein. Jede Stunde, jede Minute, jeder Tag, den ich lebe, kostet Geld. Und wem schicke ich diese Rechnung? So kann man den Gedanken spinnen; bei Mehdorn: Schlange stehen, um eine Fahrkarte zu kaufen. Das ist doch meine Lebenszeit. Schon die Stunden, die ich da im Zug sitze, müssten die Deutsche Bahn einfach Geld kosten. Eine Utopien wäre, dass plötzlich alle Menschen so handeln. Was ich da tue, das sind mehr oder weniger kleine Zünder. Ob das dann explodiert, ist nicht mehr Peter Kees. Ich gebe einen Zünder und wünschte mir, alle Leute würden so miteinander umgehen. Man stelle sich vor: Wir würden uns nur noch Rechnungen schreiben, für alles, was wir so machen. Dann würden die echten Rechnungen untergehen. Vielleicht. Jedenfalls kann man so spielen und schauen, ob sich etwas verändert. Das Spielerische, ich komme noch mal zurück zu Arkadien, ist natürlich ernst. Sie sagen: S.E. Peter Kees. Klingt hübsch, aber eben auch spielerisch. Die Arkadische Botschaft ist auch ein Spiel, nur eben ein Spiel mit der Realität. In Havanna hatte das Projekt den Kunstkontext sehr schnell verlassen. Denn die Menschen, die in der Nachbarschaft wohnten und das mitbekamen, haben täglich Hunderte von Visaanträgen mitgenommen. Das wurde zum Politikum. In Berlin ist die gesamte Bundesregierung zur Eröffnung der Arkadischen Botschaft eingeladen worden. Alle Minister haben auf die edle Einladungskarte mit Rückantwort geantwortet. Auch die Botschaften riefen an. Zur Eröffnung sind tatsächlich Vertreter der südafrikanischen, der türkischen und noch einer dritten Botschaft gekommen. Es ging aber gründlicher, indem das Auswärtigen Amt mir verbieten wollte, eine Arkadische Botschaft zu eröffnen. Man drohte mit juristischen Konsequenzen wegen Titelmissbrauch und Amtsanmaßung. In Neapel - dort gibt es um die sechzig diplomatischen Ländervertretungen – hatte sich das österreichische Konsulat schriftlich beim italienischen Innenministerium beschwert. Man könne doch nicht einfach so ein Konsulat eröffnen. Wohlgemerkt, in einem Kunstmuseum, am Palazzo delle Arti. Nun lade ich bei Eröffnungen immer einen offiziellen Gastredner ein. In Neapel war es der Kulturassessor der Stadt Neapel, der gewissermaßen die Botschaft Arkadiens in Neapel begrüßen sollte – was dazu führte, dass er, weil er politisch etwas wackelig war, absagte. Zwölf Stunden vorher. Und dann kam er doch. Da spielt doch Realität mit ihm.


AW Darf ich noch mal kurz nach Kuba zurück? Ich hätte härtere Verwicklungen befürchtet, zumal dieser Staat  seit seiner Revolution auf dem Mythos «Leben ohne Geld» basiert: Wie Sie eben sagten: Erst mal leben, also einfach erst mal was zu Essen bekommen... War «Leben ohne Geld» auch ein konsularisches Projekt?


PK Sie meinen sicher meine Aktion «Unternehmen Zukunft – Leben ohne Geld». Nun, das war ein Überlebenstraining, auch ein Spiel, ein Spiel mit der ökonomischen Gesellschaft. Es gab einen Consulting Point, von dem aus praktisches Überlebenstraining praktiziert wurde. Welcher Strategien bedarf es, um ein Leben ohne Geld funktionieren zu lassen. Ich nahm drei Kriterien: Ich bin gut angezogen, ich komme erhabenen Hauptes, und involviere mein Gegenüber in meine Fragestellung. Ein Beispiel: Wir besorgen ein paar Schuhe. Man zieht sich gut an, geht gut gelaunt in einen Schuhladen und sagt dem Verkäufer in etwa, ich bräuchte ein paar Schuhe, ich lebe ohne Geld und frage ihn nun, «Wie machen wir das?» Damit ist der sofort involviert. Dabei ging es darum, Systeme des ausschließlichen Geldtauschs in Frage zu stellen. Auch wieder Utopie. Ein Schuhhändler würde sicher irgendwann wahnsinnig werden, wenn alle zehn Minuten einer reinkommt mit einer solcher Frage. Ist aber ein Experiment. Löst das was aus? Kann ich da wieder ein bisschen was zünden? Also, ich kann nur eine Idee oder eine Frage in die Welt setzen, mehr nicht.


AW Das mit der Zünden fällt schon zum zweiten Mal. Erinnert mich an eine Aktion auf einem Polizeischießplatz, auf dem Koffer gesprengt und die Überreste fein säuberlich als Kunstwerk getarnt wurden, während in Videoprojektionen diese Koffer weiterhin sehr real gesprengt wurden. Oder eine Aktion, bei der man auf sein eigenes Bild schießen konnte...


PK Bei dem Projekt «schießmich!!!» hatte ich Leute mit Polaroid fotografiert und jeder konnte mit einem Luftgewehr auf sein eigenes Konterfei schießen. Da sind auch so Grenzen in dieser Welt. Man stellt doch immer wieder fest, was wir Menschen uns gegenseitig alles antun. Ich will mich da nicht ausnehmen. Wenn ich mein eigenes Leben betrachte, habe sicher auch schon einige Menschen verletzt, auf einer vielleicht verhältnismäßig harmlosen Weise. Wenn man etwa achtzehn, zwanzig ist, will man die Welt verändern, weil man vieles davon Scheiße findet, Krieg, Messer reinstecken, ermorden, und so weiter – und später: ich wollte mich dazu verhalten. Der Würdebegriff Kants hat mich da sehr beeindruckt: «Die Pflicht des Menschen besteht darin, die Würde der Menschheit in der eigenen Person zu bewahren.» Wenn ich nun auf einen anderen schießen kann, in Computerspielen oder im richtigen Leben, dann kann man doch mal ausprobieren, wie das ist, wenn ich auf mein eigenes Bild schieße. Es fiel mir nicht leicht, das vorher selbst auszuprobieren. Bei diesem Projekt habe ich sehr interessante Erfahrungen gemacht. Es kam eine Journalistin, die mir sagte, sie hätte überhaupt kein Problem, auf ihr Bild zu schießen. Als sie es dann getan hatte, fing sie zu heulen an. Ich hab erlebt, dass ein Vater seinem sechsjährigen Jungen gezeigt hat, wie er – ein Kind – auf sein eigenes Bild schießen kann. Arkadien ist irgendwie auch wie eine Antwort auf all diese Projekte zu verstehen. Insofern sind das alles Projekte, die alle arkadische Fragen stellen.


AW Arkadien ist ja ins Jenseits gerichtet, aber der zerstörerische Aspekt, den finde ich nun doch interessant...


PK Es ist nicht alles zerstörerisch gewesen. Das war es beim Kunstschießplatz oder bei «100% Sicher», den Koffern, von denen Sie sprachen. 2005 war dieser Anschlag in London und man diskutierte die innerstaatliche Überwachung. Davor hat es mir gegruselt. Ein merkwürdiges Gefühl, dass überall eine Videokamera steht und ich in all meinen privaten Dingen wahrgenommen werde. Auch wenn es niemand anschaut, hat es mir nicht gepasst. London hat ja auch gezeigt, dass Anschläge trotzdem passieren, obwohl London die best videoüberwachte Stadt war. Ich bin immer noch der Meinung, dass Überwachen nicht der richtige Weg ist. Deshalb habe ich das gemacht, was man mit einem herrenlosen Koffer macht, der irgendwo am Flughafen herumsteht: ich habe Koffer gesprengt. Die Arbeit besteht aus einem Video, auf dem Sprengungen von Taschen und Koffern gezeigt werden und deren Überreste. Die werden zu ästhetischen Objekten. Zur Frage nach der Sprengkraft. Für mich persönlich kann eine Grenze durchaus etwas sehr Heftiges sein. Gegen eine Mauer kann man nicht permanent rennen, da möchte man sie dann einfach wegsprengen … Aber, es gibt einfach Grenzen, die du offensichtlich nicht verrücken kannst –


AW Moment, niemand liebt die Überwachung, aber kurz danach waren Sie in osteuropäischen Hauptstädten unterwegs und haben die Leute genau dazu gebracht, was an Videokameras so verdammenswert ist. Sie Ihnen ihr DNA-fähiges Material abverlangt, das später sogar im Martin-Gropius-Bau in Berlin ausgestellt wurde.


PK Ich habe das nicht nur in Osteuropa gemacht. Ich habe das auch an westeuropäischen Orten gemacht. Es geht ja hier um die Identität. Wenn man mal ein paar Generationen zurückschaut, stellt man schnell fest, dass schon die Eltern oder Großeltern woanders geboren sind, als man selbst. Deshalb bin ich mit dem Identity Checkpoint  in den öffentlichen Raum gegangen, mit einem signalorange gefärbten Mobil und bat fremde Menschen, einen Fragebogen auszufüllen, in dem als erstes gefragt wurde, was ihre Identität nach Blut ist. Ganz bewusst provokativ. Bin ich nun hundert prozent deutsch? Oder was auch immer. Weiter wurden Fragen nach sozialer und persönlicher Identität gestellt. Schließlich mussten die Menschen DNA-fähiges Material abgeben. Haare, Speichel, oder ähnliches. Was ich dabei sehr erschreckend fand, war, dass 99 Prozent aller Menschen, die mitgemacht haben, in Prag, in Budapest, Bratislava, Berlin, und man mir überall ohne weiteres ihr DNA-Material gegeben hat. Ohne Nachfrage. Zudem habe die Leute fotografiert und solche Belichtungen benutzt, damit man auf dem Bild nicht erkennen konnte, welches die originale Hautfarbe ist. Ist der ein wenig heller oder ein wenig dunkler? Einmal kam ein alter Mann um die Achtzig. Er lief auf Krücken, hat den Fragebogen ausgefüllt, nahm mich hinterher in den Arm und sagte zu mir: «Ich finde toll, was Sie machen. Wissen Sie, warum ich nicht laufen kann? Weil ich im KZ war. Es wäre großartig, dass es mehr solche Projekte gibt, weil sie Menschen wachrufen.» So etwas ist mit das Schönste, was einem als Künstler passieren kann. Von so einem Menschen. Das hat mich sehr berührt.


AW Wenn ich noch mal auf Arkadien kommen darf, den Asylantrag - also die Freiwilligkeit mit der sozusagen Identität preis gegeben wird - die Ruhe, die das Volk offensichtlich überall hält, wenn es von Videokameras angeschaut wird -  da habe ich manchmal das Gefühl, die Leute gehen mit einem Vertrauen, einer Vertrautheit durchs Leben, als wäre es einfach ihr Leben, als hätte es sozusagen eine Utopie gar nicht so nötig. Ist der Visaantrag, die DNA-Kontrolle so eine Art Indikator? Je mehr preisgegeben wird, desto unwohler fühlen sich die Leute? Kann man das so sagen?


PK Glaube ich nicht. Die Leute darf man nicht für dumm halten. Es gibt – das stelle ich bei all diesen Projekten immer wieder fest – viele Menschen, die durchaus eine Sehnsucht in sich haben, die sie offensichtlich nicht umsetzen können. Das mag ganz unterschiedliche Ursachen haben. Jedenfalls trifft man sehr selten wirklich glückliche Menschen. Aber, um das Arkadische aufzugreifen, das ist ja das, was ich meinte: Die Verortung Arkadiens ist im Innen, also im Eigenen, in einem selber drin. Das ist wie eine eigene Idee, die jeder hat. Und nichts allgemeines. Ich glaube, es geht mir bei all diesen Fragestellungen auch darum zu sagen: «Leute, lebt Eure Idee. Lebt das, was für Euch wichtig ist und passt Euch nicht an. Seid nicht immer nur fremdbestimmt» – wobei ich niemanden unterstellen will, dass er fremdbestimmt ist. Vielleicht bin ich oft viel fremdbestimmter als andere. Ich will mir nichts anmaßen. Ich bin kein besserer Mensch. Ich leiste mir nur den Luxus, Fragen zu stellen.


AW Gestern habe ich irgendwo gelesen, dass Forscher sagen, wer 58000 Euro im Jahr zur Verfügung hat, ist glücklich. Mehr Geld macht nicht noch glücklicher, nur unglücklicher, und weniger Geld macht auf jeden Fall auch nicht glücklicher. Erinnert mich an eine Aktion gemacht, wo Sie Geldscheine mit ein paar Künstlerfreunden in Schwefelsäure getränkt haben – auch so eine Antwort darauf, dass das es ein Leben ohne Geld gelingen kann?


PK Nein, das war eine ganz andere Auseinandersetzung. «Wir machen mehr aus ihrem Geld» war ein Umgang mit Marktmechanismen, speziell mit den Mechanismen des Kunstmarktes. Man unterscheidet ja gern zwischen Kunst und Kunstmarkt. Unsere Idee war ganz einfach: Wir machten Geld direkt zur Kunst, also ohne den Umweg über ein Kunstwerk. Wir haben Geldscheine mit Schwefelsäure ästhetisch verändert. Damit wurde der Schein unmittelbar ein Kunstwerk. Er war nun nicht das wert, was draufstand, nicht mehr 50 Euro oder 100 Euro, sondern er war jetzt 500 Euro wert. Das ist die Abkürzung des Kunstmarkts.


AW Da war auch wieder der Staatsanwalt im Spiel?


PK Wir hatten Hausdurchsuchungen. Es war so, dass wir in einer Galerie ausstellten und dorthin kamen neun Beamte des LKA. Die teilten sich auf und haben bei uns dreien – Uwe Jonas, Hans Winkler und mir - jeweils eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Der Zusammenhang war – und das haben wir durchaus aufgegriffen –, dass etwa ein halbes Jahr vorher kaputten Geldscheine aus Bankautomaten herauskamen. Das ging damals durch die Presse. Keiner wusste, was da los war. Ich weiß gar nicht, ob das jemals aufgeklärt wurde. Auch hier ein Spiel. Warum spielt man so selten. Ich finde es irgendwie furchtbar erwachsen zu sein. Es ist doch interessant: Kinder malen, Kinder singen – Erwachsene tun das häufig nicht mehr. Warum eigentlich?


AW Erwachsene sitzen im Cafe und Sie haben es zum Kunstwerk erklärt...


PK  «…oder die Kunst, einfach da zu sein.» Warum können wir nicht einfach so da sein? Sie reden von einer Bäckerei im Prenzlauer Berg, die sich innerhalb dieses gentrifizierten Bezirkes ausgenommen hat. Die Bäckerei ist einfach anders gewesen, als das, was um sie herum geschah. Deshalb kamen Menschen dorthin, zufällig, sehr unterschiedliche Menschen, die hier ins Gespräch kamen, unverabredet, und man saß dort noch, wenn der Bäcker schließt. Es war ein Sommer des Müßiggangs, der für mich die Frage aufwarf, warum man eigentlich nicht immer müßig sein darf? Eine arkadische Frage also. Eine ganz einfache, naive Frage an mich, an andere Menschen, ich könnte auch sagen, ganz einfache Fragen an die Welt. Im Grunde kommen diese schlichten Fragen aus einer Neugierde, aus einer Offenheit heraus. Ein schlichtes Warum. Warum ist das so, Papa?


AW Diese einfachen Fragen sind ja auch in 300 Interviews bei TV REAL gestellt worden. Auch da die Leute sehr freiwillig ihre Identität preisgegeben ...


PK Ja


AW Haben Sie Ihre Identität bisher  preisgegeben?


Einwurf auf dem Publikum: Überhaupt nicht!


PK Was ist denn meine Identität?


AW Bayreuth?


PK Zum Teil habe ich doch meine Identität wiedergegeben. «Überhaupt nicht» würde ich nicht sagen. Ich kann gern über mein Privatleben reden – ist vielleicht interessant, oder auch nicht. Natürlich ist Fragenstellen auch ein Schutz. Bevor man etwas über sich erzählt, kann man erstmal eine Frage stellen und muss man nichts über sich erzählen...


AW Als Botschafter genießt man auch eine gewisse Immunität.


PK Eine gewisse Immunität, ja., dennoch gibt man indirekt, zumindest ein Stückchen von sich preis, auch wenn man Fragen stellt. Kommunikation läuft ja immer auf verschiedenen Ebenen ab. Aber wenn ich meine Identität preisgeben soll, frage ich: Was ist denn Identität?


AW Wenn ein Kind auf sein eigenes Konterfei schießt, also auf seine eigene Identität?


PK Sie haben Bayreuth angesprochen. Ich komme aus Bayreuth und das prägt mich sehr. Ich war mit 10 Jahren Statist bei den Bayreuther Festspielen – damals hatten Pierre Boulez und Patrick Chereau diesen 76er-Ring gemacht und das hat mich unglaublich fasziniert. Bis zum Abitur war ich dort Statist, habe jeden Sommer die Schule geschwänzt habe, um in die Orchesterproben zu gehen, ich war in den Hauptproben. Dieser Richard Wagner ist natürlich etwas, das zumindest einen Teil meiner Identität mit prägt. Durch diesen Erlösungsgedanken, durch diese Ursehnsucht –


AW Ist oder war die Familie Wagner-affin?


PK Nein, gar nicht. Ich komme aus einer kriegsvertriebenen Familie. Meine Eltern sind  unabhängig voneinander aus dem so genannten Sudetenland gekommen, mein Vater aus dem Bäderdreieck Karlsbad, Marienbad, Franzensbad, meine Mutter aus dem Altvatergebirge. Sie haben sich dann in Oberfranken kennengelernt und bauten in Bayreuth irgendwann so ein Reihenhäuschen, in dem ich mit zwei jeweils zwei Jahre jüngeren Brüdern groß geworden bin. Zu Wagner kam ich, weil mein bester Schulfreund mit 10 Jahren dort hin ist und ich bin mit. Meinem Schulfreund war es zu kalt da drin, er ist nie wieder hin, ich bin irgendwie geblieben. Mich hat das so fasziniert, Wagner beschäftigt mich bis heute. Es gibt ja einige Arbeiten, in denen ich mich an Bayreuth und Wagner abarbeite. Vor Jahren bin ich beispielsweise die Auffahrt zur Eröffnung der Bayreuther Festspiele mit einem Leichenwagen hochgefahren. Hinten hatte ich Monitore installiert, auf denen Hitler zu sehen war. Aus dem Fahrzeug klangen «Les Preludes» von Liszt. Am Hügel hatte man die NS-Vergangenheit nie wirklich thematisiert, geschweige denn aufgearbeitet. Damals im Sommer hatte man für zwei Sängerinnen, die ein «bisschen verfolgt» worden waren, fast hinterm Busch, nicht wirklich sichtbar, zwei Gedenktafeln aufgestellt und ist ganz schnell zur Tagesordnung übergegangen. Wagner war Antisemit, überhaupt keine Frage, nur vor 1933 war das etwas anderes, so blöd das klingt. Er war eben auch mehr als nur ein Antisemit. Wagner war ein Aufklärer. Nehmen wir sein letztes Werk, «Parsifal»: Wenn man den Karfreitagszauber anschaut, dann macht Wagner hier gewissermaßen das Tor zu einer anderen Welt auf und sagt: Leute, so könnte es eigentlich sein. Aber so ist die Welt nicht. Natürlich spielt die Erlösung bei Wagner eine ganz große Rolle. Alle männlichen Protagonisten werden in den Opern durch das weibliche Prinzip erlöst.


AW Parsifal, der ewig naive Sucher...


PK Sicher. Und ich bin auch ein Suchender in dieser Welt. Auch das macht meine Identität aus, selbst wenn man im Lauf des Lebens unterschiedlich damit umgeht. So seltsam das jetzt klingen mag: Ich kenne diese Erlösungssehnsucht. Es gab Phasen in meinem Leben, da wollte ich von Frauen erlöst werden. Aber ich bin nie von einer Frau erlöst worden. Vielleicht kommt es noch ... auch das macht einen Teil meiner Identität aus. Allerdings wir wollen nicht zu sehr über das Leiden erzählen, das natürlich auch in mir ist. Ich bin jemand, der prinzipiell ... wie soll ich das sagen, sehnsüchtig ist? Die Romantik hat mich sehr fasziniert. Die romantische Kunstgattung. Kein Wunder, wenn man in Bayreuth geboren ist. Dieses Leiden an der Welt, das in der Romantik ein Thema war, das habe ich ein Stück weit in meinem Leben verinnerlicht. Das spielt für den Menschen Peter Kees sicher eine Rolle, mal mehr, mal weniger – aber für meine künstlerischen Arbeiten heißt das nicht, dass ich mich leidend äußere, sondern, ich hoffe, mit Ironie, ich hoffe mit Witz und ich hoffe eben auch mit wichtigen Fragen.


AW Ihre Kunst ist sehr dialogisch, sogar immer dialogisch, eine direkte Konfrontation mit dem Publikum..


PK Ich weiß ja auch, dass ich eine gewisse kommunikative Fähigkeit habe, weshalb es Projekte wie «TV REAL» gibt. Es gibt aber auch andere Arbeiten, die mir genauso wichtig sind, die vielleicht nicht so spektakulär sind und bei denen dieses dialogische Prinzip auf einer ganz anderen Ebene stattfindet. Beispielsweise meine fotografische Arbeit, ein Bild, das mit irgendeinem Thema zu tun hat, was mich interessiert, einer Frage, die ich in anderen formalen Mitteln ausdrücke. Das unmittelbar Kommunikative, was Sie meinen, dass ich Leute auf der Straße oder in «TV REAL» anspreche, auch beim Schießen, das endet in einem performativen Charakter, aber, es gibt genauso andere Arbeiten, Videoarbeiten, künstlerische Fotografie, Installationen...


AW Machen wir uns nichts vor, die dialogische Fähigkeit hat natürlich die Bekanntheit gebracht, der Dialog mit dem Galeriepublikum, etwas zur letzten Documenta, die bei Ihnen zu «Funddocumenta» wurde.


PK Weil ich während der documenta auf der Straße zufällig so ein kleines Matchbox-Auto fand und mir dachte: «Jetzt habe ich ein Souvenir aus Kassel. Auf der Heimfahrt kam mir die Idee, ich könnte nochmals hinfahren und weitere Fundstücke sammeln, um daraus eine Ausstellung zu machen. Das hieß dann «Souvenirs de Kassel, Fundstücke der documenta 12». Das war eine Ausstellung, die natürlich ironisch mit Kunst umgeht, aber auch mit der eigenen Unfähigkeit, dort nicht eingeladen gewesen zu sein.


AW Verletzt das?


PK Das ist schwer zu sagen. Ich glaube, mir ist es immer relativ gut gelungen, das zu tun, was mich interessiert: Menschen zu skizzieren. Wie bei «TV REAL». Ich habe mich nie auf einen Gast vorbereitet, ich habe versucht, ihn so direkt wahrzunehmen, wie er ist. Ich habe nie, wie Sie, vorher nachgelesen, was er so alles gemacht hat. Das ist vielleicht das Geheimnis von «TV REAL»: Neugierde. Selbst in Gesprächen mit Menschen, die ich kannte, war das so. Alles was ich wusste, habe ich weggeschoben, vergessen. Es ist ähnlich wie im Atelier eines Malers oder eines Fotografen. In ganz jungen Jahren hatte ich in München eine Begegnung mit einem sehr renommierten Portraitfotografen. Der hatte alle wichtigen und prominenten Leute fotografiert, anschließend die Fotos ganz groß abgezogen und aus diesen großen Bildern ausgewählt. Er erzählte mir, er versuche die Menschen so zu treffen, wie sie sind, ohne Show und ohne das, was alles außen herum ist, ohne Masken. Man kann in einer Stunde «TV REAL» durchaus ein paar Masken lüften. Und ich glaube, dass es mir gelungen ist, relativ gut, die meisten meiner Gäste zu portraitieren – wenigstens zu skizzieren. Das Geheimnis ist natürlich das Indirekte, das zwischen den Zeilen Schwebende. Es gab ganz unterschiedliche Gespräche, auch solche, die für mich sehr schwierig waren, oder welche., die für mich sehr einfach waren. Ich erinnere mich an eine Frau, die Psychologin war und der auf jede Frage nichts anderes einfiel, als zu sagen: «Party zu machen ist das Wichtigste in meinem Leben». Das wurde ein relativ kurzes Gespräch. Es gab schon mal Situationen, in denen ich an jemanden nicht herankomme oder vielleicht ist da auch nichts da. Witzige, spritzige Gespräche sind die, in denen es gelingt, durch die Oberfläche hindurchzukommen. Das ist dann das, was mich bei «TV REAL» letztlich interessiert. Übrigens haben Sie zu Beginn vergessen, die Frage nach dem Traum zu stellen. Ich habe ja «TV REAL» ganz bewusst immer eingeleitet mit der Frage: «Wovon haben Sie letzte Nacht geträumt?», weil man durch eine solche Frage ganz schnell bei jemandem ist, auch wenn er dann sagt, er weiß nicht mehr, wovon er geträumt hat.


AW Holen wir das mal nach: Wovon haben Sie letzte Nacht geträumt?


PK Das mit den Träumen ist eh eine interessante Sache. Vor Jahrzehnten hatte ich mal so eine Phase, in der ich mir Träume notiert habe. Wenn ich das heute lese, habe ich die Bilder noch ganz konkret vor Augen. Das ist wirklich toll. Ist gut, ich erzähle auch gleich die Träume einer der letzten Nächte. Aber was ich nicht kenne – und das finde ich total verrückt – sind Albträume. Zwar habe ich schon vom eigenen Tod geträumt, aber ich bin noch nie schweißgebadet, mit Angstzuständen aufgewacht. Das ist auch eine interessante Frage, die mich beschäftigt: Ist das Schlafen oder das Wachsein schöner? Was ich geträumt hab? Drei wunderschöne Frauen waren in mich verliebt, gleichzeitig. Ich habe mit zweien nacheinander geschlafen. Die dritte hat mir eine ganz wertvolle Geige geschenkt ... habe ich jetzt nicht endlich ein bisschen Etwas von mir preisgegeben?