Vor 25 Jahren warnte der französische Philosoph Michel Serres davor, dass die an US-amerikanischen Universitäten entwickelte Political Correctness dazu führen wird, freies Denken in normative Gebote zu zwängen.
„Wer nicht denkt wie wir, den stellen wir an den Pranger,“ so die Journalistin Maxi Leinkauf kürzlich ein einem Artikel über die gesellschaftlichen Zustände der Gegenwart. Serres Prognose scheint Realität geworden. Das sich in den letzten Jahren etablierte Moralverständnis, die entstandene politische Korrektheit geben offensichtlich Verhaltensregeln vor. Was erlaubt ist, was nicht, bestimmt ein neuer Codex. „Wer sich beispielsweise gegen die Umbenennung der Mohrenstraße in Berlin äußert, der ist dann sofort ein Rassist und damit auch ein schlechterer Mensch,“ stellt etwa der Historiker und Publizist René Schlott fest. Konformismus zu diagnostizieren liegt nicht fern. Manche analysieren erste Schritte hin zu totalitären Strukturen.
Dabei galten freiheitlichen Strukturen mit ihrer Debattenkultur bislang als wesentliche Basis unserer Demokratien. Sollte diese Epoche zu Ende gehen?
Zur Erinnerung: 1932 erschien Aldous Huxleys Roman „Schöne neue Welt“. Von 1946 bis 1948 schreibt Georg Orwell „1984“. Philippe Muray nannte es 1991 „Das Reich des Guten“.
Zum Projekt erscheint eine Publikation
mit Etuden von Harald Seubert
ISBN: 978-3-940863-55-3